Die Wiha im Fach Physik
Themenvorschläge für die Wissenschaftliche Hausarbeit im Fach Physik
Gerne betreuen wir Ihre WiHa im Fach Physik! Für die Themenfindung würden wir versuchen, auf Ihre Ideen und Interessen einzugehen -- sprechen Sie uns an. Grundsätzlich sind verschiedene Formate denkbar, darunter:
- Curriculumentwicklung und Erprobung neuer Ideen und Methoden im Unterricht
- Planung, Durchführung und Evaluation von Projekten im Unterricht
- Literaturbasierte Ausarbeitung fachdidaktischer Themen
- Empirische Studien zu fachdidaktischen Fragestellungen
Konkretere Themenvorschläge wären in diesem Sinne
Rund um das Thema "prismatische Farben" sind in den letzten Jahren eine Reihe spannender und innovativer Ideen entstanden, die Farbentstehung an brechenden Medien neu und anders darzustellen. Hier besteht die Möglichkeit, entsprechende Unterrichtssequenzen zu entwickeln und in der Praxis zu erproben und zu evaluieren. Ganz neu ist etwa auch die Idee eines Lehrgangs zum Thema "Linsen und optische Abbildungen", der ganz auf das setzt, was man durch die Linse sieht (und nicht auf Seitenansichten optischer Aufbauten)...
Elektrizitätslehre ist eine notorische Baustelle in der Physikausbildung. Hier gibt es die Idee, den Zusammenhang von Strom und Spannung konsequent diagrammatisch darzustellen, was bestimmte Lernschwierigkeiten vermeiden könnte, aber sicher auch neue schaffen wird. Hier wäre ebenfalls Bedarf für die Entwicklung und Evaluation konkreter Unterrichtssequenzen.
Analog gibt es Ideen für die Behandlung von Inhalten aus der Mechanik (Felix Baumgartners Stratosphärensprung, Luftwiderstand beim Fahrradfahren, Stöße zwischen Münzen), die sich z.T. als Projekt und/oder Zusammenarbeit mit dem Fach Informatik eignen. Hier steckt zum Teil wirklich coole Physik drin und es gibt z.B. Anlass, Tabellenkalkulationen oder Smartphones kreativ einzusetzen. Wieder würde es darum gehen, solche Ideen in echten Schulsituationen auszuprobieren und zu evaluieren.
Martin Wagenschein hat bereits vor 50 Jahren die Idee des Genetischen Lehrens als ein Leitbild formuliert, das bis heute nachwirkt. Er berührt damit durchaus moderne Themen wie "Kompetenzorientierung", aber auch Fragen danach, wie naturwissenschaftliches Lernen überhaupt funktioniert. Zentrales Motiv ist jeweils ein "Lehrgang", in dem das betreffende fachliche Thema "exemplarisch", "sokratisch" und "genetisch" entfaltet wird. Es wäre unter verschiedenen Gesichtspunkten spannend und lohnend solche Lehrgänge zu entwickeln, zu dokumentieren und auch zu erproben.
Zum didaktischen Neusprech gehören die Wörter "Professionalisierung" und "Expertise". In der Expertiseforschung gibt es allerdings den Hinweis darauf, dass es recht verschiedene Arten geben kann, ein "Profi" zu sein -- Entscheidungen bzw. Handlungsmuster können sich dabei durchaus in (erprobten, bewährten, wohlbekannten, aber) schematischen Bahnen bewegen, oder aber auch kreativ (aus einer Art Überschau heraus) an die Situation adaptiert werden. Das Gebiet der Lehrerprofessionalisierung ist unter solchen Gesichtspunkten noch praktisch nicht untersucht. Es wäre z.B. eine spannende Forschungsfrage, ob sich im Schulalltag die geschilderten Spielarten von Expertise nachweisen bzw. trennen lassen.